Feuerwehr und Rotes Kreuz proben den Ernstfall
Als Christian Gerlach, Leitung Gebäudemanagement und Brandschutzbeauftragter bei Westfalenfleiß, um 19.28 Uhr über den Brandmelder Alarm auflöst, liegen Teile der Wohneinrichtung Gut Kinderhaus in dichtem Nebel, genauer gesagt: in Diskonebel. Der simuliert den Rauch, der im Ernstfall Orientierung und Sicht erschweren würde. Was für die Feuerwehr Routine ist, war für viele Bewohner*innen ein spannendes Erlebnis: Plötzlich standen mehrere Löschfahrzeuge auf dem Hof, Einsatzkräfte liefen mit Atemschutz durch den Flur, und draußen blitzten Blaulichter im Dunkeln.
Insgesamt drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Münster waren an der Übung beteiligt: aus Kinderhaus, Altstadt und Gievenbeck. Unterstützt wurden sie vom Roten Kreuz, das die Rettung und Betreuung der „verletzten“ Personen übernahm. Mit fünf Löschfahrzeugen, einer Drehleiter und dem sogenannten B-Dienst der Berufsfeuerwehr wurde der Ablauf eines Großeinsatzes trainiert. „Der erste eintreffende Löschzug erkundet das Gelände, sucht nach Zugängen und Ansprechpartnern und klärt, wer sich noch im Gebäude befindet“, erklärt Hauptbrandmeister Nils Voß vom Löschzug Altstadt. „Dabei stellen wir viele Fragen: Wo finde ich wen? Wie viele Personen sind noch drin? Und natürlich: Wo brennt es?“
Solche Übungen finden regelmäßig statt – kleinere in den einzelnen Löschzügen, größere in dieser Konstellation etwa einmal im Jahr. „Jedes Mal ist ein anderer Standort dran, das Szenario wird individuell geplant“, sagt Voß. „Gut Kinderhaus war dafür eine tolle Übungsumgebung, realistisch, weitläufig und mit verschiedenen Gebäuden.“
Während die Einsatzkräfte nach der Übung ihre Schläuche wieder einrollten, war die Übung auf Gut Kinderhaus noch lange Gesprächsstoff – mit der beruhigenden Gewissheit, dass im Ernstfall viele helfende Hände bereitstehen.
TEXT IN LEICHTER SPRACHE
Auf Gut Kinderhaus gab es eine Feuerwehr-Übung.
Auch das Rote Kreuz war dabei.
Viele Bewohnerinnen und Bewohner haben zugeschaut.
Im Haus war Nebel.
So sollte gezeigt werden, wie es aussieht, wenn es brennt.
Mehrere Feuerwehr-Autos kamen.
Auch eine große Leiter war dabei.
Die Feuerwehrleute sind ins Haus gegangen.
Sie haben nach Menschen gesucht.
Dann haben sie das Feuer gelöscht.
Solche Übungen sind wichtig.
So können Feuerwehr und Rotes Kreuz gut zusammen arbeiten.
Und sie können im Notfall schnell helfen.
Quelle Fotos: Rotes Kreuz Münster und Westfalenfleiß